Toni Faustmann gewinnt den Kurzfilmwettbewerb 2015!
Einer der Höhepunkte unseres Filmclubjahres ist zweifelsfrei der Kurzfilm-Wettbewerb, zu dem viele Mitglieder und Gäste erschienen waren. Die Spannung war erst einmal groß, wie viele Filme eingereicht wurden. Michael Moor teilte die Bewertungsbögen aus, in die dann von jedem der anwesenden 19 Mitglieder die Filme in der Auslosungsreihenfolge einzutragen waren. Wie immer bei diesem Wettbewerb, erfolgte die Wertung durch die anwesenden Mitglieder. Rudi Bischoff hatte für jeden eingereichten Film ein gefalteten Zettel in einen Sack getan, aus dem dann der jeweilige Film gezogen wurde, um die Vorführreihenfolge zu bestimmen. Es waren sieben Filme genannt worden, die Autoren blieben vorerst anonym.
Beim 1. Film „Familie Storch“ wurde in beeindruckenden Bildern der Jahresablauf eines Storchenpaares vom Nestbau über das Aufwachsen des Nachwuchses bis zum Abflug im Herbst gezeigt.
Der 2. Beitrag „FiF“ entpuppte sich als Gag-Film, mit schwarzem Vorspann und einer zerschlagenen Fensterscheibe. Des Rätsels Lösung: FiF bedeutet „Filmen im Finstern“.
Der 3. Film „Hearst as nit“ zeigt die Weihe eines neuen Bergkreuzes mit Messe und anschließendem gemeinsamen Singen von Volksliedern.
Der 4. Film „La Lala“ beschäftigt sich mit einer unglücklichen Fließband-Arbeiterin, die sich aus der grauen Welt des Alltages in eine bunte, fröhliche Traumwelt flüchtet. Nachdem sich bei ihr die Arbeit anhäuft, wird sie vom schimpfenden, im Alltag gefangenen Chef wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt. Mit einem Zauberstab zaubert sie ihn in eine fröhliche farbige Welt, die alle Menschen glücklicher machen soll.
Der 5. Film „Eine neue Sportart“ zeigt uns das „Stehpaddeln“, bei dem sich der Sportler auf einem etwas größeren Surfbrett stehend, paddelnd weiter bewegt. Bei einem Wettbewerb müssen Tore mit Richtungswechseln durchfahren werden, was als ausgesprochen schwierig gilt. Gefragt sind Gleichgewicht, Kraft und Geschicklichkeit.
Der 6. Film „The Drinker“ zeigt einen jungen Mann, der eine Flasche Mineralwasser nach der anderen trinkt. Der Abschlussgag ist durchaus auch eine Kritik an unserer Wegwerfgesellschaft: Er sitzt inmitten von einem riesigem Berg Müll aus ausgetrunkenen Plastikflaschen.
Der 7. und letzte Beitrag „Ohne Titel“ beschäftigt sich gleichnishaft mit zwischenmenschlichen Beziehungen von drei Frauen.
Nachdem der letzte Film des Wettbewerbes gelaufen war, hieß es nun die Noten von 5 (bester Film) bis 1 in die Bewertungsbögen einzutragen, die dann vom Michael Moor eingesammelt wurden.
Nach einer kleinen Pause wurde es spannend: In bewährter Weise sind dann die Benotungen von Rudi Bischoff verlesen und von Michael Moor in den Laptop eingetragen worden. Alle konnten dies über den Beamer mit verfolgen, was die Spannung sehr erhöhte. Es entwickelte sich ein Dreikampf vom Film eins, vier und sechs, die Führung wechselte ständig. Zum Schluss ging der Film Nr. 1 „Familie Storch“ als Sieger hervor.
Bei der nachfolgenden Preisverteilung hob sich er Vorhang der Anonymität, die Autoren nahmen unter heftigem Applaus die Preise (jeder Teilnehmer bekam einen) entgegen. Es war ein spannender Wettbewerb, mit interessanten Themen.
Hier die Ergebnisse im Detail:
Rang | Titel | Autor | Punkte |
1 | Familie Storch | Anton Faustmann | 57 |
2 | The Drinker | Dieter Leitner | 54 |
3 | La Lala | Dieter Leitner | 52 |
4 | Ohne Titel | Klaus Klimisch | 44 |
5 | FiF (ohne Worte) | Manfred Strasser | 37 |
6 | Eine neue Sportart | Johann Sbaschnigg | 25 |
Vielleicht finden sich nächstes Jahr wieder mehr Autoren, die sich die Arbeit der Gestaltung eines Wettbewerbfilmes antun, bei dem der Erfolg, wie wir wissen, geschmacksabhängig ist.
Bericht: Gernot Heigl
Fotos: Wolfgang König