Zu diesem Filmabend, am 6. Oktober 2022 hatten sich auch viele Gäste im Clublokal eingefunden. Wir durften einen besonderen Gast begrüßen: Benno Buzzi, einen großartigen Filmer voller Leidenschaft, der uns natürlich kein Unbekannter ist. Er ist VÖFA-Mitglied im AFC Wien und im FK Kapfenberg.
Benno ist in Mürzzuschlag geboren, besuchte die Bulme in Graz-Gösting, übersiedelte dann nach Wien, wo er zuerst bei der Fa. Philips arbeitete, dann aber zur Fa. IBM wechselte, der er 36 Jahre treu blieb. Nach ersten fotografischen Gehversuchen mit einer Leica, borgte er sich nach Geburt seiner Tochter eine Normal-8 Kamera aus und startete, wie so viele, seine Filmer Karriere mit Familienfilmen. Doch er wollte seine Kenntnisse erweitern und trat einem Filmclub bei. In den nächsten 20 Jahren entstanden viele Filme, auch Spielfilme. Der erste Höhepunkt war 1984 die Erringung des Staatspreises der Republik Österreich mit dem Film „Die Meute“. Der Einstieg ins digitale Zeitalter breitete ihm durch seine Tätigkeit in der Elektronikbranche keinerlei Probleme. Er ist trotz seines hohen Alters „Up to date“, wie er sagte. So sind in den Jahren auch im Rahmen von Arbeiten für private Fernsehanstalten hunderte Filme entstanden. Um diesen gewaltigen Nachlass zu ordnen und für die Nachwelt zu erhalten, hat er diesen penibel in Fotobüchern aufgelistet und digital auf Speicherkarten gesichert. Einige davon hat uns Benno zur Ansicht und Nachahmung mitgebracht.
Uns ist er vor allem durch seine vielen Dokumentarfilme bekannt, die wir bei diversen Wettbewerben und Meisterschaften bewundern konnten. In seinem vorbereiteten Programm zeigte er uns einen Querschnitt neuer Filme aus seinem filmischen Schaffen:
Zu Beginn brach er mit „Die Buzzi Familie“, einer gelungenen familiären Rückblende, eine Lanze für gestaltete Familienfilme, die im Rahmen von VÖFA-Aktivitäten und Wettbewerben viel zu kurz kommen, wie er meinte.
Der nächste Film „Tanganire“, ein Reisefilm in den schwarzen Kontinent, ist ein Beispiel für einen gut gestalteten Urlaubsfilm.
Die „Villa Regenbogen“, ein Spielfilm mit bedrückendem, schwarzem Humor handelt in einem Pflegeheim.
„Hollywood“ ist eine toll, mit viel Aufwand geschnittene, private Hommage an seinen kürzlich verstorbenen Freund und Schauspieler Frank Hofmann.
„Morgen Trio“ ist ein Musikvideo, bei dem er die Vorteile von 4-K Aufnahmen beim HD-Schnitt im Rahmen von Ausschnitt und Zoom zeigte.
Der letzte Film des Abends „Der Hochzeitssonderzug“ ist eine humorvolle Dokumentation einer Hochzeitsfeier in einer zu mietenden Wiener Straßenbahn, wobei der 2. Kameramann mit einem Motorrad der Straßenbahn von Halt zu Halt folgte.
Zum Abschluss blieb noch etwas Zeit, um mit Benno Gedanken auszutauschen. Es war ein gelungener Abend, bei dem ein Film-Profi gestattete, ihm etwas über die Schulter zu schauen. Danke Benno, für diesen interessanten Filmabend!
Bericht: Gernot Heigl
Fotos: Dieter Leitner, Benno Buzzi