Rückblick auf das Seminar mit Andreas Rauch vom 8. – 9. November
Im nunmehr dritten „Tonseminar“, diesmal unter dem Vortragenden Andreas Rauch, trafen sich toninteressierte Mitglieder bei trübem Wetter im Clubraum. Das über zwei Tage angesetzte Seminar (mit Mittagessen am Samstag) war wieder einmal ein gutes Beispiel, wie sehr der richtige Ton einen Film aufwerten kann. Auf die genauen Details hier einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Die Teilnehmer bekamen ohnehin ein ausführliches Skriptum über den Inhalt des Seminars mit.
Eines blieb aber schon „hängen“: Dem Ton im Film wird immer größere Bedeutung beigemessen! Dies nicht nur, weil Andras Rauch Juror ist und besonderes Augenmerk auf einen guten Ton legt. Andreas zeigte uns anhand von Beispielen, wie vor allem bei Spielfilmen, Dokus und Interviews entsprechend eingesetzte Mikrophone wichtig sind, warum bei Reisefilmen ein „Musikteppich“ unvorteilhaft ist und wie man einen Film „zerstören“ kann, wenn unpassende Musik verwendet wird. Der Trend geht aber ohnehin immer mehr zum O-Ton. Andreas empfahl uns immer wieder „Ton-Stimmungen“ aufzunehmen, auch „Stille“ ist hie und da angebracht. Es darf auch ohne weiteres gemogelt werden, wer kann schon kontrollieren, woher der Ton stammt. Auch bei Profi-Filmen wird gemogelt, dass sich die Balken biegen, rein gar nichts ist echt. Andreas ließ uns einen Blick in die umfangreiche Welt der „Tricksereien von Geräuschproduzenten“ werfen. Interessant war auch zu hören, wie sehr Filmmusik und Geräusch ineinander fließen, wie dies bei Action-Filmen angewandt wird und wie Stimmungen den Zuschauer beeinflussen. Die beste Filmmusik ist jene, an die man sich am Ende des Filmes nicht erinnern kann, sie soll untermalend, aber nicht bestimmend sein. Bei dieser Gelegenheit ergab sich auch die Frage eines „Kochbuches“ für eine allgemeine Tongestaltung: Kommentar, O-Ton- Musik wie „laut“ sollten diese gemischt werden, Fazit: eine solche Regel gibt es nicht, nur Anhaltspunkte.
Breiten Raum nahmen auch das Thema Urheberrecht von (auch alten) Musikstücken bzw. die Verwendung von „Freier Musik“ ein. Resümierend kann man nur sagen: Es ist ein Trauerspiel, was alles nicht erlaubt ist, überall lauern rechtliche Fallen, am besten fährt man damit, nur O-Ton zu verwenden.
Alles in allem war es ein lehrreiches Seminar, unterhaltsam, nie langweilig und kompetent vorgetragen. Wir haben für unsere künftigen Filme viel Wissenswertes erfahren, was wir wohl auch, soweit das in unserem Umfeld machbar ist, auch anwenden wollen. Danke, Andi Rauch.
Gernot Heigl
Fotos: Wolfgang König