Gastautorenabend Albert Bauer

Gastautorenabend Albert Bauer

Gastabend des weststeirischen Film- und Videoclubs am 13.1.2005

Einen außergewöhnlichen Abend erlebten die – leider nicht sehr zahlreich erschienen – Zuseher am 13. Jänner. Zugegeben – ich war zuerst auch skeptisch: 108 min Amateur-Spielfilm, kann das gut gehen? Ja, es kann, sogar sehr! Was das Team um Drehbuchautor und Regisseur Wolfgang Kersch und vom Weststeirischen Film- und Videoclub angeführt von Clubleiter Albert Bauer mit diesem Projekt geleistet hat, klingt für Amateurkreise fast unglaublich: ein Drehbuch, das auf Basis einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1951 einen Kriminalfall erzählt, 90 (!) Darsteller, alles Laien, zwanzig, teils authentische Drehorte, 35 Drehtage, knapp ein Jahr Projektarbeit, 450 Stunden Schnittarbeit am Computer, schließlich 108 Minuten Film. Aber nicht nur der Aufwand und der Einsatz des Teams waren bewundernswert, auch das, was von der Leinwand kommt, ist mehr als beachtenswert.

„Drei Bissen zum Mord“ ist die Verfilmung eines tragischen Giftmordes in einer Bauernfamilie des Jahres 1951 in der Gegend um Voitsberg, spannend erzählt, manchmal vielleicht etwas zu langatmig, aber niemals langweilig, mit großartig ausgewählten Darstellern, die über weite Strecken des Films sehr glaubwürdig agieren und nur in einigen emotional sehr schwierigen Szenen an die Grenzen des Laienschauspiels stoßen, Drehorte, die die Stimmung des Films bestens unterstützen und vor allem entsprechende Requisiten und Kostüme, die einen wirklich in das Jahr 1951 zurück versetzen, und nicht zu vergessen, die eigens komponierte Filmmusik. Über 4000 Besucher haben den Streifen im Raum Voitsberg/Köflach bereits gesehen! Ich jedenfalls war beeindruckt!

Michael Moor