Ein volles Clublokal an einem ungewöhnlichen Abend!
Am 17. November platzte unser Clublokal aus allen Nähten: Eine große Abordnung des CCCC (Cine Camera Club de Cannes) besuchte uns im Clublokal. Zur Erinnerung: Beim FICA 2016 (Festival de Créativité Audiovisuelle) in Cannes hatte unser Club mit vier Filmen teilgenommen und Rudi Bischoff sensationell unter 183 eingereichten Filmen 4. Platz erreicht. Clubpräsident Alphonse Drouan begrüßte uns in herzlichen Worten in gut verständlichem Englisch und lud uns zum nächstjährigen Festival 2017 in Cannes ein, was Schmunzeln bei einigen von uns auslöste. Cannes wird bekanntlich als Tummelplatz der Reichen und Schönen angesehen, was sollen hier bescheidene Steirer? Doch wir wurden beruhigt, es gäbe auch billigere Quartiere, man würde uns bei der Quartiersuche behilflich sein. Außerdem ist es ein eigenes Festival, getrennt von den Profis und soll nur für Amateure ausgeschrieben werden, es gäbe auch unterschiedliche Themengruppen.
Zur Größenordnung des Clubs: Er hat 115 Mitglieder und durchschnittlich zwischen 80 und 100 Zuschauer pro Clubabend. Bei Michael Moor wurde gleich um einen Club-Kostenbeitrag für die Cannes-Reise angefragt, was dieser aber rundweg ablehnte.
Die zehnköpfige Abordnung hatte elf Filme mitgebracht, die dann gezeigt wurden. Was uns auffiel: Es gab hauptsächlich filmisch, ausgesprochen kreativ gestaltete Standbild-Variationen mit Mehrfachbildern, Effekten, Überblendungen usw. mit passender Vertonung. Dazu muss man sagen, dass diese Art in Cannes bei Wettbewerben eine durchaus Gängige und Anerkannte ist. Welcher Zeitaufwand hier dahinter steckt: Für einen 4 Minuten Film benötigte Herr Drouan 240 Stunden. Bei uns hieße es dann von diversen Juroren abschätzig: Diavortrag; so unterschiedlich können eben die Auffassungen über Filmgestaltung sein. Jeder der elf Filme wurde einzeln (auf deutsch) vorgestellt, was natürlich sehr hilfreich war.
Im Anschuss an die Vorführung hatten wir noch Gelegenheit, mit einzelnen Teilnehmern der Gruppe zu sprechen und Details über verwendete Schnittprogramme (auch Casablanca wird noch verwendet), Arbeitsmethoden und Ähnliches zu erfahren. Leider ging der Abend viel zu schnell zu Ende. Es wäre schön gewesen noch länger beisammen zu sitzen. Aber vielleicht gibt es im nächsten Jahr ein Wiedersehen in Cannes? Nichts Genaues weiß man.
Gernot Heigl
Fotos: Wolfgang König