Gedanken aus der Sicht des Juryleiters 2013
Wieder einmal stand – als einer der Höhepunkte in unserem Clubleben – der Clubwettbewerb vor der Tür. Viel haben wir im Vorfeld über die Art der Jury diskutiert. Sollen wir beim zuletzt schon mehrfach geübten Modus bleiben oder probieren wir einmal eine andere Form aus. Mehrmals wurde auch von unseren Mitgliedern der Gedanke einer breiteren Jury oder gar einer reiner Publikumsjury in die Diskussion gebracht. Nun – eine reine Publikumsjury würde bei der Vergabe von Gold-, Silber- und Bronzemedaillen wohl schon am Prozedere scheitern und auch den meines Erachtens wohl wertvollsten Teil, die Diskussion der Beiträge und das damit verbundene Feed Back an die Autoren unterbinden. Also haben wir uns diesmal für eine 5-köpfige Jury – nur mit Mitgliedern aus unserem Club entschieden, dies unter Beibehaltung des immer beliebten Publikumspreises für den besten Film des Bewerbes aus der Sicht der Zuseher. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang bei meinen vier JurykollegInnen sehr herzlich bedanken, dass sie sich dieser nicht einfachen Aufgabe gestellt haben. Als JurorIn muss man – das ist eben die Aufgabe – eine Entscheidung treffen und diese auch begründen, dabei will und darf man aber auch keinen Clubkollegen verärgern und möglichst wenige enttäuschen – ein schmaler Grad also. Ob und in welchem Ausmaß dieser neue Modus die Erwartungen der Mitglieder und vor allem der Autoren getroffen hat, mögen Sie, liebe ClubkollegInnen selbst beurteilen. Vielleicht können wir bei nächster Gelegenheit auch darüber diskutieren.
Die Aufgabe der Jury ist es nicht, über den Wert des Filmes zu urteilen, wenngleich man auch oft von „Bewertung“ spricht. Grundsätzlich ist jeder Film, besonders aus der Sicht des Autors, wertvoll, es ist jedenfalls wichtig und gut, dass er überhaupt gemacht wurde. Dafür auch mein herzlicher Dank an alle acht AutorInnen, ohne deren 16 Beiträge ein solcher Clubwettbewerb gar nicht möglich wäre.
Bei einem Wettbewerb geht es lediglich darum, die eingereichten Filme nach ihrer Aussage, ihrem Inhalt und den Regeln der filmischen Gestaltung in verschiedene Töpfe einzuteilen, die wir dann Gold-, Silber, Bronzemedaille und Diplom nennen. Das Ergebnis dieser Einteilung hängt von vielen Faktoren ab und bleibt immer subjektiv, wenngleich jeder Juror, jede Jurorin nach bestem Gewissen bemüht sein wird, möglichst „objektiv“ zu bleiben.
In einem ersten Schritt haben wir als Jury darüber entschieden, welche der 16 eingereichten Beiträge unseren Club bei der Steirischen Landesmeisterschaft in Judenburg vertreten werden. Dabei ist vor allem wichtig, dass der Beitrag für ein breiteres Publikum von Thema her interessant ist und in der filmischen Umsetzung den Standard einer Landesmeisterschaft nicht wesentlich unterschreitet. Wir als Jury haben jeweils mehrheitlich gemeint, dass 10 Filme diesen Kriterien entsprechen. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg an allen AutorInnen, die in Judenburg mit dabei sein werden.
Danach haben wir diese für die Landesmeisterschaft qualifizierten Filme in einer relativen Wertung mit Gold-, Silber und Bronzemedaillen ausgezeichnet und schließlich als besten Film des Bewerbes noch den Clubmeister, „Klööhn – ganz nah“ von Dieter Leitner gekürt. Es liegt im Wesen eines Wettbewerbes, dass man als Juror differenzieren muss. Lauter Goldmedaillen würden die AutorInnen ebenso wenig befriedigen, wie ein zu „strenges“ Ergebnis. Freilich wird man nie alle AutorInnen nach einer solchen Jurysitzung zufrieden stellen können, ich hoffe aber, dass es diesmal nur wenige unzufriedene gab.
Gestatten Sie mir ein kurzes persönliches Wort zu den Filmen. Wir hatten erfreulicherweise bei unserem Clubwettbewerb 2013 mit 16 eingereichten Beiträgen ein für unseren Club großes Teilnehmerfeld mit Beiträgen aus unterschiedlichen Filmgattungen und Themen. Die Qualität konnte meines Erachtens aber leider nicht ganz mit dem Niveau der Clubwettbewerbe der letzten Jahre mithalten. Vielleicht mögen KollegInnen das auch anders sehen, aber ich möchte es dennoch erwähnt haben, nicht um die Autoren zu kritisieren oder zu demotivieren, sondern lediglich um die Erwartungen auf Medaillen bei der Landesmeisterschaft nicht zu groß werden zu lassen. Viele der „Landesmeisterschaft erfahrenen“ KollegInnen“ werden das aber ohnehin richtig einzuschätzen wissen.
Zuletzt darf ich mich nochmals bei meinen JurykollegInnen für die gute Zusammenarbeit und Ihre Diskussionsbeiträge bedanken, vor allen aber bei allen AutorInnen für alle eingereichten Beiträge.
Michael Moor